Dienstag, 13. Mai 2014

Jacke wie Hose, Büchse wie Stift

Die gute Nachricht: Deutschland lernt aus der Geschichte.
Die schlechte, man ahnt es schon: leider das Falsche.
Wie heute bekannt wurde, hat die Bundesregierung diesmal (nach dem Winterkriegs-Debakel 1941) als Allererstes an die richtigen Uniformen für die Ostfront gedacht - sieht man mal von den aufgeflogenenklärenden Militärbeobachtern in Zivil ab.

Nur so ist es zu verstehen, dass die Nazis der
ukrainischen Sondereinheiten „Omega“ und „Vega“, die an der Niederschlagung der Proteste im Osten des Landes teilnehmen, neue Uniformen aus Deutschland geschenkt bekommen [haben].

"Die Soldaten loben die neuen Uniformen als ein wichtiges und rechtzeitiges Geschenk, denn sie sind bis ins Detail durchdacht", teilte das ukrainische Innenministerium am Dienstag mit. Über die genaue Menge der Uniformen, die die Bundesrepublik geliefert hat, machte das Innenministerium keine Angaben. da

Wenn es nicht so traurig wäre, könnte man glatt weinen vor Lachen. Es passt perfekt zum neuen Gesicht "einer Kultur des Gedenkens", ausgeführt mit "deutscher Gründlichkeit".

Der deutsche Fußballbund wiederum will jeden politischen Zusammenhang aus dem Sport fernhalten, obwohl - oder gerade weil - selbst natürlich eng bzgl. Interessen und Finanzen mit Staat und Politik verflochten.

Dieses Ziel wurde am Millerntor bei dem Abschlusstraining vor dem Länderspiel Deutschland (Einkleider) - Polen (Ausbilder)
am Ende doch noch erreicht, nachdem ein Männlein mit einem grünen Tüchlein "Kein Fußball" erfolgreich von "den Faschisten" befreit hatte.

Dass eine Krähe der anderen kein Auge aushackt, legt das Ergebnis (0:0) jedenfalls nahe.

Training im Gefahrengebiet: "Kein Fußball" ohne Antifaschismus
 

Einen weiteren Aspekt des Um-Gedenkens bietet selbstverständlich auch der transatlantische Komplex - syndromatische Brücken der Freundschaft und so.

Hier wird anhand eines Beispielfalls im dreistelligen Millionenbereich die Verzahnung bzgl. Postenverteilung  und Beauftragung (Finanzierung) von sog. wissenschaftlichen, "beratenden Instituten" durch die Bundesregierung sehr anschaulich auseinandergenommen.

Das klingt jetzt nicht sexy, ist aber gut zu wissen um Zusammenhänge besser zu verstehen.
Und das liest man so sicher auch nicht in der Zeitung. Halbwegs investigativer Journalismus, der Verflechtungen offenbart und anprangert ist von den alten Flaggschiffen, der taz z.B., schon lange nicht mehr zu erwarten, die sind wahrscheinlich auch zu sehr mit der Rechtfertigung des Regimes in Kiew beschäftigt - oder stricken Fanschals aus Biowolle, die die neuen Uniformen hipstermäßig ergänzen - der neue Nazi-Chic.



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